Amerikanische Häuser: Wohnen mit US-Flair

Sabine Neumann Sabine Neumann
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Der American Way of Life prägt nicht nur unsere Gesellschaft nachhaltig, sondern ist für so manchen von uns auch ausschlaggebend beim Bau des eigenen Traumhauses. Immer mehr Bauherren träumen davon, sich den typischen USA-Stil nach Deutschland zu holen – und zwar in Form eines amerikanischen Hauses. Kein Wunder also, dass der Traum vom Eigenheim mit US-Flair auch hierzulande immer tiefere Wurzeln schlägt und zwischen Nordsee und Alpenvorland immer mehr amerikanische Häuser aus dem Boden sprießen. Wir haben den beliebten Wohn- und Baustil mal etwas näher unter die Lupe genommen.

Amerikanische Häuser: typische Bauweise

Typisch für amerikanische Häuser ist der Holzrahmenbau, der auf dem traditionellen Fachwerkbau basiert und hierzulande vor allem bei Fertighäusern zum Einsatz kommt. Bei dieser Bauweise übernimmt ein Holzgerüst mit senkrechten und waagrechten Stäben die vertikale Tragfunktion, während die horizontale Aussteifung durch plattenförmige Wandbaustoffe, eingelassene Streben oder diagonal aufgebrachte Bretter erfolgt. Auch die Fassaden amerikanischer Häuser sind in den meisten Fällen mit Holz verkleidet, allerdings häufig mit eher schmalen, waagerecht ausgerichteten Brettern. Für alle, die der Energieeffizienz dieser Bauweise skeptisch gegenüber stehen: Die Standards, die bei uns in Deutschland vorgeschrieben sind, lassen sich ganz einfach zum Beispiel mit einer entsprechenden Dämmung innerhalb der Holzrahmenkonstruktion erfüllen.

Amerikanische Häuser: Was kommt aufs Dach?

Während die meisten Häuser in Europa traditionell mit Dachziegeln gedeckt werden, bestehen die Dächer amerikanischer Bauten meist aus kleinformatigen Schindeln. In der Regel handelt es sich dabei um Bitumenschindeln, die leichter, flexibler und einfacher zu bearbeiten sind als Ziegeln und Dachpfannen. Die Schindeln bestehen aus einem aus Erdöl gewonnenen Gemisch aus verschiedenen organischen Stoffen und sind sehr sturmbeständig. 

Amerikanische Häuser: eine Frage des Stils

Amerikanische Häuser verfügen über einige unverkennbare Stilelemente, wie zum Beispiel eine überdachte Veranda auf der Eingangsseite, die sich oft über die komplette Hausbreite erstreckt. Auch eine Vielzahl von Gauben und Giebeln ist typisch für amerikanische Häuser, die dafür meist ohne Dachflächenfenster auskommen. Wie viele Erker, Spitzgiebel, Säulen und sogar Türmchen ein solches Haus hat, ist natürlich Geschmackssache, aber auch eine Frage der Stilrichtung. So präsentieren sich beispielsweise klassische Neuenglandhäuser wesentlich schlichter als verspielte Bauten im viktorianischen Stil oder gar opulente Südstaatenvillen. Hier sehen wir ein Haus, das an den beliebten Hamptons Stil angelehnt wurde. Dieser ähnelt auch dem typisch skandinavischen Stil. Beide Baustile präsentieren sich mit der typischen Veranda und ein paar Giebeln und Erkern, sind aber sonst eher reduziert und frei von Schnörkeln gehalten.

Amerikanische Häuser: Fenster und Türen

Fenster und Türen sind deutliche Erkennungsmerkmale eines amerikanisch inspirierten Hauses. Während man hierzulande fast ausschließlich Dreh-Kippfenster findet, sind in den USA Schiebefenster mit Sprossen gang und gäbe. Diese haben den Vorteil, dass sie sich nicht in den Raum oder nach außen öffnen, sondern sich platzsparend hoch- und runter schieben lassen. Haus- und Zimmertüren sind in amerikanischen Häusern häufig mit Kassettenprofilen gestaltet – ebenfalls gerne verglast und mit Sprossen versehen.

Amerikanische Häuser: vorne vs. hinten

Ein gravierendes Merkmal, das amerikanische Häuser von deutschen unterscheidet, ist die Ausrichtung der Zimmer und des gesamten Lebens. Während man sich hier in Deutschland gerne auf die Terrasse hinter dem Haus zurückzieht und den Blick in den Garten genießt, lebt man in den USA eher zur Straße hin und lässt den Abend auf der Veranda ausklingen. Dort ist eine schöner Vorderansicht wichtiger und repräsentativer als ein schicker Garten, den ja eh niemand sieht. Dementsprechend sind auch die Räume im Erdgeschoss oft anders angeordnet, Wirtschaftsräume und Küche liegen nach hinten hinaus, der Wohnbereich im vorderen Teil des Hauses.

Amerikanische Häuser: offener Grundriss

Auch wenn der Grundriss natürlich von Haus zu Haus variiert, sind amerikanische Häuser generell nach einem anderen Prinzip aufgebaut als europäische. Die Übergänge zwischen Wohn-, Ess- und Kochbereich sind meist fließend und offen gehalten, wie es auch hierzulande immer beliebter wird. Zwischen Haustür und Wohnraum gibt es oft gar keinen Flur, dafür aber neben der Haupteingangstür meistens noch weitere Zugänge, zum Beispiel durch die Garage direkt in die Küche. Die Wohnräume in amerikanischen Häusern sind häufig nach oben hin offen und reichen bis unters Dach, was dem Innenraum ein Gefühl von Großzügigkeit verleiht. Ein weiteres typisches Merkmal ist außerdem, dass die Schlafzimmer – das der Eltern ebenso wie die der Kinder – direkt mit einem jeweils eigenen Bad verbunden sind.

Amerikanische Häuser: Wohnzimmer als Mittelpunkt

Das Wohnzimmer ist der Mittelpunkt des Familienlebens in US-Häusern. Ein offener Kamin mit traditionellem Sims und eine große, gemütliche Couch, die meist nicht an der Wand, sondern mitten im Raum steht, dürfen hier auf keinen Fall fehlen. Ebenfalls typisch für amerikanische Häuser sind Einbaumöbel, die im Gegensatz zu freistehenden Schränken und Regalen jede Menge Platz sparen. Sie werden im gesamten Haus verbaut und dienen als begehbare Kleiderschränke, als Vorratskammer, Bücherregal, Garderobe oder sonstiger Stauraum.

Amerikanische Häuser: der Platz am Fenster

Denkt man hierzulande an typisch amerikanische Häuser, kommt einem sofort das Bild vom window seat in den Sinn. Diese verbreiterten Fensterbänke werden gerne als Sitzplatz genutzt und gerade in Schlafzimmern häufig eingeplant. Es ergeben sich gemütliche Nischen mit Aussicht, in denen man entspannt ein Buch lesen, den Nachmittagskaffee genießen oder sich die Sonne auf die Nasenspitze scheinen lassen kann.

Amerikanische Häuser: Welcher Einrichtungsstil soll es sein?

In einem Land, das so groß und vielseitig ist wie die Vereinigten Staaten, gibt es natürlich nicht einen einzigen typischen Einrichtungsstil. Von Elementen, die für die jeweilige Region typisch sind über den klassischen Landhaus-Look und den opulenten Kolonialstil bis hin zum New England Coastal Style gibt es zahlreiche unterschiedliche Stilrichtungen, Trends und Strömungen. Das Schlafzimmer auf dem Foto ist an ein New England Beach Home angelehnt und vermittelt mit viel Weiß, ein wenig Shabby Chic und maritimen Elementen eine entspannte, aber doch elegante Frische.

Amerikanische Häuser: die Küche

Was wären amerikanische Häuser ohne eine angemessene Küche? Frei nach dem Motto think big fällt dieser Raum der Wohnung meist entsprechend groß und weitläufig aus. Schließlich muss genug Platz sein für den obligatorischen XXL-Kühlschrank, die beliebte Kochinsel in der Mitte, viel Stauraum und zahlreiche weitere Geräte, die den Bewohnern das Leben und Kochen erleichtern. Durch die offene Grundrissgestaltung geht die Küche meist nahtlos in den Wohnbereich über, wird von diesem aber gerne optisch geschickt separiert – zum Beispiel durch eine raumteilende Theke mit Barhockern.

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