Teppich verlegen leicht gemacht – mit diesen Schritten

Isabel Herwig Isabel Herwig
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Wer gerade erst seine Do-it-Yourself-Karriere startet, hat mit Teppich verlegen seine Heimwerker-Einstiegsdroge gefunden. Das kann wirklich jeder, man braucht nur die passenden Werkzeuge. 

Gegenüber anderen Bodenbelägen wie Laminat, PVC oder Holzdielen bringt Teppich vor allem den Wohlfühlfaktor und eine ganze Reihe weiterer Qualitäten mit – Kein Wunder, dass er zu den am häufigsten gewählten Bodenbelägen gehört. 

Teppich dämmt verdammt gut, nicht nur Wärme, sondern auch Trittakustik. Und was noch besser ist: die riesige Auswahl! Egal in welcher Qualität, welche Farbe, welches Muster und welche Art. Euer Teppich bestimmt wie der jeweilige Raum, in dem er verlegt wird, wirkt. Greift man auf Naturfasern wie Jute oder Sisal zurück, reguliert man mit seinem Teppich auch noch die Luftfeuchtigkeit und sorgt so für ein angenehmes Raumklima.

Aber genug der Lobhudelei. Wer einen Teppich selbst verlegen will, hat längst die Vorteile dieses Bodenbelags erkannt. Wir haben jetzt noch die paar Sachen in petto, die ihr beachten müsst, wenn ihr das erste Mal selbst einen Teppich verlegt.

Vorbereitungen

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Um einen Teppich zu verlegen, braucht man in erster Linie einen Teppich. Logisch. Den kauft ihr einfach im Baumarkt. Am verbreitetsten sind Veloursteppiche und Schlingenteppiche. Am besten kauft man aber nicht nur nach Muster und Farbe, sondern auch nach Robustheit – vor allem, wenn Kinder oder Haustiere im Spiel sind. 

Im Haus selbst muss dafür gesorgt werden, dass der Boden eben ist. Dazu braucht man nur etwas Spachtelmasse, um Risse und Unebenheiten auszugleichen. Lag vorher auch Teppich? Dann muss man wahrscheinlich mit Kleberesten kämpfen. Mit dem richtigen Werkzeug ist aber auch das kein Problem. 

Ihr könnt es mit Spachteln und Abschrubben versuchen, das könnte aber ziemlich anstrengend werden. Man kann sich auch im Baumarkt einen – Achtung, es heißt wirklich so – Stripper ausleihen. Das Gerät auf Rädern nutzen Profis, um festverklebte Bodenbeläge zu entfernen, es hilft aber auch jedem Heimwerker. 

Für später sollte man vor allem ein scharfes Messer parat haben. Von sogenannten Teppich- oder Cuttermessern, bei denen man die Klinge einziehen und abbrechen kann, raten Experten ab. Besser geeignet sind Hakenklingen und für feinere Zuschnitte Trapezklingen.

Wenn der Unterboden wirklich trocken ist, kann es auch losgehen.

Teppich auslegen und grob vorschneiden

Schon vor dem Kauf des Teppichs sollte man den Raum mit allen Aussparungen für Türen, Heizung, Nischen und Schwellen ausgemessen haben. So dass der Raum komplett mit Teppich ausgelegt werden kann – plus etwa zehn Zentimeter zusätzlich an den Rändern. Die meisten Handwerker kalkulieren nämlich sicherheitshalber einen etwa so großen Verschnitt an jeder Seite ein. 

Mit einem scharfen Messer bewaffnet, geht es jetzt ans grobe Zuschneiden. Damit kommen wieder ein paar Zentimeter des Bodenbelags weg und der Teppich nimmt langsam Form an. Das macht man idealerweise mit einer Schneidekante oder einem Scherenrücken. Den Teppich dann einfach in die Seitenkanten des Raumes drücken und grob vorschneiden. 

Am besten lässt man den Teppich erst einmal einen Tag im Raum liegen, sodass er sich akklimatisieren kann. Das klingt komisch, ist aber wichtig, denn je nach Raumklima schrumpft oder wächst das gute Stück noch ein bisschen. Schrumpfungen passieren vor allem bei Naturfaserauslegeware. Berechnet da lieber zwei Prozent mehr Zuschlag an den Seiten. 

Teppich aufkleben

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Zum Aufkleben selbst verwendet man Spezialkleber oder doppelseitiges Klebeband, das man in jedem Baumarkt findet. Bei Naturfasern oder Vliesrücken ist Klettband die bessere Alternative. 

Den Kleber trägt man dann an den Rändern und flächig auf. Klebeband hingegen bringt man bei kleinen Flächen nur am Rand an, bei größeren zusätzlich flächig über Kreuz. Dann sucht ihr euch einfach noch einen breiten Gegenstand, um alles anzudrücken.

Teppich aus Naturfaser muss über die gesamte Fläche verklebt werden. Dazu verteilt man den Kleber mit einem Zahnspachtel bis zur Hälfte des Raumes und legt dann den Teppich in den nassen Kleber.

In Mietwohnungen soll ein Teppich häufig den alten abgenutzten PVC-Boden überdecken. Aber Vorsicht! Der Belag gehört zur Wohnung und darf nicht beschädigt werden. Es ist zwar legitim einen Teppich darüber zu verlegen, er muss aber in der Regel beim Auszug wieder entfernt werden, weshalb aufkleben nicht die beste Lösung ist. Die Klebebänder nur am Rand anbringen? Eigentlich keine schlechte Idee, würde der Teppich dann nicht Gefahr laufen, Wellen zu schlagen. 

Auf der sicheren Seite sind Mieter, wenn sie sich vom Vermieter eine Genehmigung holen, dass sie den Teppich verlegen und ihn vor allem beim Auszug in der Wohnung lassen dürfen.

Innenecken anpassen

Klebt der Teppich erst einmal im Raum ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn jetzt geht es an den Feinschliff. Zunächst müssen dafür die Innenecken angepasst werden. 

Dazu schneidet man aber mit einer Hakenklinge erst einmal die überstehenden Seitenränder ab. Am besten auch wieder mit einer Schneidekante oder einem Scherenrücken. In den Innenecken muss man den Teppich erst diagonal einschneiden. Dabei sollte der Schnitt aber nicht ganz bis auf den Boden gehen.  

Alles was jetzt noch übersteht, drückt man einfach in die Ecke. Im Anschluss kann man auch in den Innenecken alle überstehenden Reste vollkommen abschneiden, aber auch hier gilt wieder besondere Vorsicht, damit man nicht zu viel wegnimmt. 

Bei diesem Schritt ist eine scharfe und feine Klinge extrem wichtig. Deswegen sollte man nicht vergessen sie regelmäßig zu wechseln! 

Außenecken anpassen – Türen und Schwellen meistern

Eigentlich muss man an den Außenecken nichts anderes machen, als an den Innenecken. Der Schritt ist sogar noch viel einfacher, denn man schneidet den Teppich einfach wieder ein. Aber auch hier nicht ganz bis zum Boden. Dann drückt man aber die Ecken logischerweise nicht ein, sondern schneidet alles Überstehende ab. 

Könnt ihr euer Zimmer nicht mit einer Teppichbahn auslegen, sondern braucht mehr, stückelt ihr einfach an. Dazu legt man beide Bahnen etwa drei Zentimeter übereinander und schneidet sie dann mit einmal durch. So wird ein nahtloser Anschluss garantiert. Wer dumme Anfängerfehler vermeiden will, guckt besser vor dem Verkleben, ob das Muster beider Bahnen zusammenpasst. 

Zum Abschluss wird es an Türrahmen und an Schwellen noch einmal besonders tricky – hier muss man Maßarbeit leisten. Zunächst drückt man den Teppich in die Kanten. Dann lässt man etwa einen halben Zentimeter darüber stehen. Den überstehenden Rest drückt man mit dem Messer unter die Türschwelle. 

Ränder ausbessern – z.B. mit Metallschienen

Da ein Teppich nicht endlos ist, steht man als Heimwerker irgendwann an der Schwelle zwischen Teppich und anderem Bodenbelag, oder zwischen Teppich und anschließender Treppe. Hierfür gibt es spezielle Übergangsschienen, die fest mit dem Untergrund verschraubt werden. 

Farben, Maße und Materialien dieser Leisten variieren dabei enorm und bieten jede Menge Gestaltungsspielraum. Sie können aus Metall, Holz oder Kunststoff sein. Besondere Modelle aus Kunststoff lassen sich an die Wand schrauben, so dass man Teppichstreifen hineinkleben kann. Ein harmonischer Abschluss des Bodens ist damit garantiert. 

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